Mittlerweile gibt es deutschlandweit viele Menschen, die sich mit dem Thema Notfunk, also der drahtlosen Kommunikation während eines Blackouts oder einer anderen Katastrophenlage, beschäftigen. Da gibt es Konzepte, bereits vorhandene und weit verbreitete Funkgeräte (CB, PMR, Freenet und natürlich Amateurfunk) bei der Weiterleitung von Hilfegesuchen einzubeziehen oder die behördliche Kommunikation zu unterstützen oder gar zu ersetzen.
Aber egal, welches Konzept sich letztendlich durchsetzen wird, die eigene Kommunikationsfähigkeit innerhalb der Familie und unter Freunden und Bekannten sollte angestrebt werden. Wer schon zu “Normalzeiten” eine Möglichkeit schafft, auch ohne Mobiltelefon, Internet oder Festnetz mit Familie und Freunden Informationen austauschen zu können, wird von einer entsprechenden Krisensituation weniger hart getroffen. Meist ist es doch so, dass man sich Sorgen um genau diesen Personenkreis macht, wenn alles ausfällt. Nur leider erreicht man einfach niemanden mehr und diese Ungewissheit kann einen dann schon, zusätzlich zur prekären Lage, in der man sich dann gerade befinden wird, belasten. Kann man aber in einem solchen Fall zum Funkgerät greifen und Kontakt zu den Menschen, um die man sich sorgt, aufnehmen und weiß, dass es ihnen gut geht oder ob sie Hilfe benötigen, ist man schon eine große Sorge los und kann sich um andere wichtige Dinge kümmern.
Leider wohnen nicht immer alle Menschen, die man in einem solchen Ausnahmezustand erreichen möchte, so dicht beieinander, dass man sie mit einem der lizenzfreien Funkgeräten, die auf dem Markt erhältlich sind, erreichen würde. Das sollte aber nicht dazu führen, wenigstens schon mal die Menschen per Funk zu vernetzen, die man erreichen kann. Wenn es irgendwann viele solcher kleinen Funkzellen mit geringer Reichweite geben wird, können Nachrichten auch von Zelle zu Zelle weitergeleitet werden, so dass auch größere Entfernungen überbrückbar wären.
Die Qual der Wahl
Das Angebot an Funkgeräten ist mittlerweile äußerst unübersichtlich. Gerade der Funklaie ist nicht in der Lage, sich einen vernünftigen Überblick zu verschaffen oder gar das richtige Gerät auszuwählen. Aber auch an dieser Stelle eine Empfehlung zu geben ist äußerst schwierig, weil es doch immer auf den geplanten Zweck ankommt, welches Gerät geeignet ist. Auf jeden Fall sollte man die Finger weg lassen von Funkgeräten mit “großer Leistung und Reichweite”. Der Betrieb dieser Geräte ist meist illegal und kann hohe Bußgelder nach sich ziehen. Außerdem wird der Laie diese Geräte oft gar nicht für den gedachten Zweck nutzen können. Besser ist es, sich Geräte zuzulegen, die legal zu betreiben sind. Diese Geräte können bei vielfältigen Freizeitaktivitäten oder auch im Job legal genutzt werden. Dadurch ist man mit der Bedienung vertraut, wenn sie dann mal im Ernstfall gebraucht werden. Ein Funkgerät, das ich nicht bedienen kann, nützt mir nichts, wenn ich es wirklich brauche.
Legal und sinnvoll sind sogenannte PMR446-, Freenet- oder CB-Funkgeräte. Für die letzteren benötigt man schon ein wenig Interesse an der Materie, weil diese, wenn man sie effektiv nutzen möchte, etwas aufwändiger bei der Installation sind. Dafür wird mann dann aber, wenn man sich darauf eingelassen und alles richtig gemacht hat, mit deutlich größerer Reichweite belohnt. Wer die Möglichkeit hat, eine recht große Antenne auf dem Dach zu installieren und auch ein wenig Spass und Interesse an Technik mitbringt, sollte über die Anschaffung eines CB-Funkgerätes nachdenken. Alle anderen versuchen es vielleicht lieber erst mit einer deutlich einfacheren Lösung.
PMR446 oder Freenet
Der Laie wird kaum einen Unterschied zwischen den beiden Funkanwendungen erkennen. Die Geräte sehen ähnlich aus, sind ähnlich groß und funktionieren ähnlich. Im Allgemeinen gibt es sie als Handfunkgeräte mit relativ kleiner Antenne. Einschalten, den richtigen Kanal wählen (den selben wie der gewünschte Gesprächspartner), die große Taste an der Seite drücken, ins Mikrofon sprechen und die große Taste wieder loslassen. Jetzt kann der Gesprächspartner auf gleiche Weise antworten.
PMR446
PMR446-Geräte können auf 16 analogen Kanälen im sogenannten 70-Zentimeter-Band arbeiten. Sie nutzen dabei Frequenten von 446,0 bis 446,2 Megaherz (MHz). Durch die quasioptische Verbreitung der Funkwellen in diesem Bereich wird die Reichweite durch Hindernisse verringert. Bei freier Sicht zur Gegenstelle, also z.B. von Berg zu Berg, sind mehrere Kilometer möglich. Die Antenne ist immer fest mit dem Gerät verbaut und kann (legal) nicht ausgetauscht werden. Die maximale Sendeleistung beträgt 0,5 Watt. Es gibt aber auch Geräte, dPMR446, die Signale nicht analog, sondern Digital übertragen. Durch den dadurch kleineren Kanalabstand passen noch 32 zusätzliche Kanäle in den freigegebenen Frequenzbereich. Die meisten dPMR446-Geräte können auch analog übertragen.
Freenet
Freenet-Geräte können auf 6 analogen Kanälen im sogenannten 2-Meter-Band auf Frequenzen zwischen 149,0250 und 149,1125 MHz. Da die Signaldämpfung auf diesem Band nicht so groß ist, wie auf dem 70-cm-Band wäre die Reichweite z.B. in einem Wald wahrscheinlich ein wenig besser als mit einem PMR446-Gerät, was aber auch an der maximal erlaubten Sendeleistung von 1W liegen dürfte. Auch hier gibt es digitale Geräte, die durch die Verwendung eines kleineren Kanalrasters zusätzliche 12 Kanäle zur Verfügung stellen. Die meisten Freenet-Geräte gibt es als Handfunkgeräte, aber auch einige Mobilgeräte mit externem Antennenanschluss sind verfügbar. Spätestens durch den Anschluss einer externen Antenne können größere Reichweiten als mit den PMR446-Geräten erzielt werden. Auch die Antennen vieler Handfunkgeräte lassen sich austauschen. Beim Anschluss anderer Antennen oder sonstiger Veränderungen sind natürlich immer die entsprechenden Vorschriften zu beachten.
Natürlich gibt es auch Geräte, die beide Funkanwendungen vereinen, also sowohl PMR446 als auch Freenet – für die, die sich nicht entscheiden können.
Treffen Sie eine Entscheidung
Egal wofür Sie sich entscheiden. Das beste Funkgerät ist letztendlich immer das Gerät, das Sie griff- und Betriebsbereit zur Hand haben, wenn es benötigt wird. Es ist also (fast) egal, welche Funkgeräte Sie sich zulegen, um die Kommunikation ihrer Familie, Nachbarn und Freunde sicherzustellen, wenn sonst nichts mehr geht. Wenn Sie keinen Fachhändler in Ihrer nähe haben, der Sie fachkundig zum Thema beraten kann, dann testen Sie doch Geräte größerer Versender, die Sie im Zweifelsfall zurücksenden können, falls Sie Ihre Erwartungen gar nicht erfüllen.
Notfunkgeräte als Weihnachtsgeschenk
Ihre Kinder freuen sich sicher, wenn sie ihnen einen Satz Funkgeräte schenken, mit denen sie sich mit Ihnen und vielleicht sogar dem Nachbarskind unterhalten können. So können sie spielerisch an die Bedienung herangeführt werden und im Notfall damit umgehen und Sie können gleich mitmachen.
Schauen Sie sich doch einfach mal die Geräte hinter den folgenden Links an, vielleicht ist ja was für sie dabei.
PMR446 – Funkgeräte
- Retevis RT24 – Analoge Geräte im 2er-Set mit Akku, Ladeschale und Headset
- Retevis RT24 im 6er-Pack – wenn die Familie etwas größer ist
- Team Mico – Mobilfunkgerät mit externer Antenne (Magnetfuß) fürs Auto
- Funken mit PMR446 – Das Taschenbuch mit weiteren Informationen zum Thema
Freenet Funkgeräte
- Retevis RT24V – Analoge Geräte mit 6 Kanälen (Freenet) im 2er-Set
- Team Mico – Mobilfunkgerät mit externer Antenne (Magnetfuß) fürs Auto
Funkgeräte regelmäßig nutzen
Zum Testen der Reichweite untereinander und zum Üben der Bedienung sollten die angeschafften Geräte regelmäßg genutzt werden. Nehmen Sie sie mit bei Ihrer Radtour oder Wanderung, spielen Sie Kinderspiele mit Funk oder nehmen Sie am T-Day teil. Letzteres bietet auch den Vorteil, dass Sie eventuell auch noch Kontakte zur Nachbarschaft knüpfen. Je häufiger Sie die Geräte nutzen, desto vertrauter werden Sie damit und können Sie sicher bedienen, wenn es darauf ankommt.
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