Es muss nicht immer T-Day sein, funken kann man immer.
Am zweiten Tag unseres Aufenthalts, am Samstagabend wollte ich nun doch endlich probieren, was von hier aus geht. Und eines kann ich bereits vorab sagen, es läuft nicht immer alles glatt.
Kurz nachdem wir in Mechenried, einem Teil der unterfränkischen Gemeinde Riedbach im Landkreis Hassberge, angekommen waren, habe ich natürlich ein Funkgerät (Freenet 2m) eingeschaltet und ein wenig hineingelauscht. Nachdem ich nichts aufnehmen (sagt man so für nichts empfangen) konnte, habe ich nacheinander auf allen Kanälen mehrmals hineingerufen: “CQ, allgemeiner Anruf! Hier ist 13 Oscar Tango 4 6 6 4!”. Aber auch diese Versuche wurden nicht belohnt.
CB Funkfreunde Haßberge – auf Facebook gefunden
Nebenbei habe ich nach Gruppen auf Facebook gesucht, die sich mit CB Funk in der Region befassen. Fündig geworden, Antrag gestellt und ein wenig gewartet. CB Funkfreunde Hassberge und Umgebung heißt die Gruppe mit zu dieser Zeit 55 Mitgliedern.
Nach gar nicht allzu langer Zeit wurde mein Antrag auf Gruppenaufnahme bewilligt und ich konnte als 56. Mitglied eine erste Begrüßung hinterlassen und fragen, auf welchem Kanal und zu welcher Zeit die größte Chance auf Kontakt besteht.
“Hassfurt K35”, war die kurze Antwort eines Administrators. Das sollte gehen. Luftlinie rund 7 Kilometer sollten auch bei einem provisorischen Aufbau möglich sein, wobei ich das wegen Unkenntnis der hiesigen Topografie nicht sicher einschätzen kann. Aber probieren geht ja bekanntlich über studieren.
Notfunkrucksack kommt zum ersten Einsatz
Meinen Noffunkrucksack hatte ich dabei.
Zum genauen Inhalt (auch mit Bildern) schreibe ich bei Gelegenheit noch was.
Er beinhaltet eine Stromquelle (12V), natürlich ein Funkgerät, Messgerät für Stehwelle und ein paar Drahtantennen, einen Magnetfuß und einen Strahler mit Spule von rund 2 Metern länge (auf dem Autodach immer hervorragende Stehwelle).
Den Rucksack einfach auf den Tisch auf der Terrasse unserer Unterkunft geworfen, Antenne auf Magnetfuß geschraubt und den wiederum auf ein Backrost gestellt (Backblech war nur aus Alu verfügbar) und dann versucht, die Stehwelle irgendwie einzustellen.
Nach einigem Hin und Her hatte die Lösung mit dem Stahlbandmaß guten Erfolg gezeigt. Dabei habe ich das Bandmaß auf volle Länge (5m) ausgezogen und ungefähr die Mitte davon zwischen Magnetfuß (bei dem ich den Gummischutz bereits abgenommen hatte) und Backofenrost (der im Wesentlichen dazu diente, die Antenne zwischen zwei Stuhllehnen aufzubauen) gelegt. Die Stehwelle ließ sich dann durch Kürzen des einen Schenkels auf irgendwas unter 1:2 einstellen. Somit war der Zeiger aus dem roten Bereich raus, das sollte reichen für die ersten Versuche.
Kanal 35 eingestellt und tatsächlich die ersten Stimmen aus der Gegend gehört. In einer Gesprächspause einfach mal CQ gerufen und auf Antwort gewartet. Leider kam die nicht. Auch nach mehreren Versuchen nicht. Dann habe ich den Scanner aktiviert um zu schauen, ob auch noch anderswo etwas los ist. Ja, auch auf Kanal 19 war jemand zu hören. Allerdings war auch hier mein Versuche einer Kontaktaufnahme nicht erfolgreich. Dann versuchte ich es noch auf Kanal 15 in USB (angeblich deutschlandweiter Anrufkanal – zumindest gibt es eine Facebook Gruppe, die versucht, das zu etablieren). Aber auch hier kein Erfolg.
Hören und gehört werden
Bei letzteren Versuchen ist mir allerdings etwas aufgefallen. Für die Betriebsart SSB (hier USB), ist es normal, dass sich die Sendeleistung mit der Lautstärke der Stimme, mit der man ins Mikrofon spricht, erhöht (um es mal ganz einfach auszudrücken). Das erkennt man dann an den Ausschlägen des entsprechenden Messgerätes. In meinem Fall gab es allerdings keinen Ausschlag.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht sofort auf die Lösung kam, sondern viel kompliziertere Fehlerquellen vermutete. Erste nach einigen Minuten kam ich darauf, dass die Batterie des genutzten Verstärkermikrofons leer war.
Der Fehler ließ sich relativ schnell beheben, sobald ich die Batterien, von denen ich wusste, dass ich sie eingepackt hatte, gefunden hatte.
Batterie ausgetauscht, PTT-Taste gedrückt und ins Mikrofon gepfiffen. Siehe da, der zuvor fehlende Ausschlag war jetzt deutlich zu erkennen. Mittlerweile hatte sich allerdings irgendwas an meiner Empfangssituation geändert. Da, wo ich vorher lediglich Grundrauschen hören konnte, hatte ich Störungen mit S9 (also sehr stark) und das auf allen Kanälen. Irgendein Gerät in der Nähe schien einzustrahlen. Daraufhin habe ich meine Kontaktversuche für diesen Abend abgebrochen und alles wieder zurück gebaut.
Schade, wenn ich früher auf den Fehler gestoßen wäre, hätte sich sicher das eine oder andere QSO ergeben, aber manchmal soll es halt nicht sein. Auch hier ist aufgeschoben ja noch lange nicht aufgehoben. Ein paar Tage bin ich ja noch hier.
Dieser Versuch zeigt aber, wie wichtig es ist, seine Ausrüstung zu kennen und regelmäßig zu überprüfen.
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