Vorab kann ich schon mal sagen, dass es sich sicher lohnt, beim Besuch des Baumwipfelpfades in fränkischen Steigerwald ein Funkgerät dabei zu haben. Jedenfalls dann, wenn man eine gewisse Affinität zum Funken hat. Den Turm, der immerhin nochmal 42 Meter an zusätzlicher Höhe bring, sollte man allerdings entweder alleine besteigen oder jemanden mitnehmen, der die Funkleidenschaft ebenfalls teilt oder wenigstens wohlwollend toleriert.
Am vierten Tag unseres Aufenthalts ging es also, wie man vielleicht schon vermuten mag, in den Steigerwald, zum Baumwipfelpfad. Der über einen Kilometer lange Holzsteg schlängelt sich über alle Etagen des Waldes und gipfelt dann, in dem, für uns Funker besonders interessanten, 42 Meter hohen Aussichtsturm. Der Weg an sich ist auch ganz interessant und vielleicht lehrreich, aber für den Funker zählt natürlich die Höhe.
Da meine Begleitung nicht sonderlich funkaffin ist und mein Hobby eher missbilligend als wohlwollend toleriert, habe ich auch. nur ein kleines Funkgerät, meine TeCom Duo mitgenommen. Sie bietet bei der Größe eine sehr gute Leistung und ist schnell versteckt, äh: verstaut.
Auf der Plattform angekommen, startete ich wieder den schon bekannten Allgemeinen Anruf: “CQ, Allgemeiner Anruf! Hier ist 12 Oscar Tango 4 6 6 4!”. Beim scannen der Kanäle blieb ich auf Kanal 3 des Freenet (2m) hängen und lauschte einem QSO zweier OM. Beide waren, so deutete ich die Signale, durchaus weiter entfernt, konnten aber klar und deutlich von mit verstanden (aufgenommen) werden. Der eine brachte zwar ein beträchtliches Brummen mit, war aber dennoch verständlich.
Geh alleine oder mit anderen Funkern funken
Dummerweise kam ich auch dieses Mal nicht dazu, meinem Hobby in der Art nachzugehen, wie ich es gerne täte, da meine Tochter (14) schon wieder drängelte und wieder hinab wollte. Die Mutter hatte schon bei 13 Metern aufgegeben, so dass ich gewisse Hoffnungen hatte – falsch gedacht.
Auch wenn es mir unter den geschilderten Umständen nicht gelungen war, einige QSOs zu führen, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das in anderer Konstellation durchaus funktionieren würde.
Wie schon eingangs erwähnt, geht alleine oder mit Gleichgesinnten auf den Turm, dann habt ihr sicher Spaß. Die zu erzielende Reichweite dürfte beträchtlich sein. Wer in der Nähe ist und sein Funkgerät dabei hat, sollte nicht an diesem Turm im Steigerwald vorbei.
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