Austausch zum Thema Notfunk mit CB-Funk- PMR446- und Freenet-Geräten, den lizenzfreien Funkanwendungen in Deutschland.
Diese Seite ist auch erreichbar unter dem link: www.notfunkrun.de
Am Ende des Beitrags gibt es einige Links zu anderen bereits begonnenen oder umgesetzten Notfunkprojekten, die lizenzfreie Funkanwendungen berücksichtigen.
Notfunkrunden in Deutschland
Auf dieser Seite soll eine Übersicht entstehen über vorhandene oder geplante Notfunkrunden in den Regionen. Wer Informationen über solche Funkrunden hat, darf diese gerne mit uns teilen.
Wer plant, in seiner Region das Thema Notfunk mit lizenzfreien Funkanwendungen bekannt zu machen, kann gerne einen unserer T-Day Zello Kanäle dazu nutzen, Interessierte zusammenzubringen, die über die angesprochenen Funkanwendungen sonst nicht miteinander kommunizieren könnten.
Notfunkrunde Berlin und Brandenburg auf Zello (damit alle miteinander reden können, mit oder ohne Lizenz).
T-Day Zello Kanäle nutzen
Dazu einfach einen der T-Day Kanäle auf Zello (entsprechendes Bundesland) auswählen und am Notfunk interessierte dorthin “lotsen”. Auf diesem Kanal kann der Informationsaustausch stattfinden und Pläne für Übungen in der Region geschmiedet werden.
Über diese Seite sollen Termine für Treffen und Übungen und natürlich eventuell vorhandene Konzepte vorgestellt werden. Also meldet mir entsprechende Daten.
Warum lizenzfreie Funkgeräte?
Laut Wikipedia gibt es weltweit rund 3 Millionen Funkamateure. Rund 61 tausend davon sollen in Deutschland (Stand 2022) existieren. Das sind rund 0,8% der Bevölkerung. Die Übersicht der Bundesneztagentur zur Altersstruktur bei Inhabern einer Amateurfunkzulassung in Deutschland (Stand: 31.12.2016) zeigt, dass zu dieser Zeit nur 10.157 Funkamateure unter 50 Jahre alt waren. Immerhin 45.529 waren im Alter von 50-79 Jahren und 3.064 waren 80 Jahre oder älter.
Zahlen über die Anzahl genutzter CB-Funk- oder anderer lizenzfreier Funkgeräte konnte ich nicht finden. Das liegt sicher an der Anmelde- und Gebührenfreiheit. Jeder kann sich ein CB-, PMR446- oder Freenet-Funkgerät kaufen und gebührenfrei nutzen, ohne es anmelden zu müssen. Wo sollen da also halbwegs verlässliche Zahlen herkommen?
Lizenzfreie Funkgeräte besser als Amateurfunk
Man kann aber davon ausgehen, dass so annähernd jeder Funkamateur technisch in der Lage ist, auch die Frequenzen der lizenzfreien Funkanwendungen zu nutzen. Entweder durch technische Anpassung vorhandener Amateurfunkgeräte oder Vorhaltens entsprechender zugelassener Geräte. Aus dieser Überlegung ergibt sich, dass es zusätzlich zu den registrierten Funkamateuren (die auch die freien Frequenzen nutzen können), eine unbekannte Menge Nutzer lizenzfreier Funkanwendungen wie CB-Funk, PMR446 und Freenet gibt.
Da sich jeder, der sich mit dem Thema Notfunk auseinandersetzen und sich auf eventuelle Situationen vorbereiten möchte, ein CB-Funkgerät (oder eines der anderen lizenzfreien Geräte) kaufen und in Betrieb nehmen darf, ohne dafür einen Fachkundenachweis erbringen zu müssen, eignen sich die lizenzfreien Funkanwendungen vielleicht sogar besser für den Bevölkerungsschutz als der Amateurfunk.
Nicht falsch verstehen: Natürlich bietet der Amateurfunk mit seinen leistungsfähigeren Geräten sicher deutlich mehr Möglichkeiten, was gerade die Reichweite anbelangt, aber zur dezentralen Organisation von Selbsthilfe in einem Katastrophenfall ist eine möglichst große Verbreitung vielleicht wichtiger als eine besonders große Reichweite über Landesgrenzen oder Kontinente hinweg. Hier ist es wichtig, kleineren Gruppen innerhalb eines Dorfes oder Kiezes untereinander eine Kommunikationsmöglichkeit zu geben oder von Dorf zu Dorf kommunizieren zu können. Für ersteres eignen sich Freenet- oder PMR446 Geräte durchaus. Und wenn Informationen zum nächsten oder übernächsten Dorf (oder etwas weiter) befördert werden müssen, tun das CB-Funkgeräte mit ordentlicher Antenne. Funkamateure können hier mitwirken und Schnittstellen bilden, um dort einzugreifen und zu helfen, wo die lizenzfreien Anwendungen ihre Grenzen finden.
Notfunk vorbereiten und üben
Damit Notfunk mit lizenzfreien Funkanwendungen aber auch im Amateurfunk und besonders auch die Zusammenabeit beider Bereiche im Ernstfall funktioniert, bedarf es natürlich im Vorfeld entsprechender Absprachen und Übung.
Genau das soll diese Seite mit ihren Informationen unterstützen. Zum Einen können interessierte unsere Zellokanäle nutzen, um auch über größere Entfernungen in Kontakt zu treten und zu bleiben, sich auszutauschen und in ihrer Region Veranstaltungen oder Übungen zu planen. Dabei gemachte Erfahrungen können hier veröffentlicht oder diskutiert werden. Der T-Day soll dabei immer als festes Datum für entsprechende Übungen zur Verfügung stehen.
Bürger(not)funk-Projekte mit lizenzfreien Funkanwendungen
NOT-Funk Leuchtturm, ein Projekt der NOT-Funk Gruppe Süd-West möchte Funkamateure dazu gewinnen, eine netzstromunabhängige Funkstation aufzubauen und im Katastrophenfall betreiben zu können. Das auf ihrer Internetseite vorgestellte Konzept berücksichtigt neben den behördlichen Kat-Leuchttürmen auch Konzepte des Bürgernotfunks, der mit lizenzfreien Funkanwendungen aufgebaut werden soll.
Im Feuerwehrmagazin August 2023 wird über das Projekt Bürgernotfunk des Kreises Soest berichtet. Auch hier werden PMR446, also eine lizenzfreie Funkanwendung für den Funk in Not genutzt.
Mittlerweile gibt es auch weitere Kreise und Gemeinden, die sich mit dem Thema Bürgernotfunk auseinandersetzen oder sogar bereits umgesetzt haben. Unter dem Suchbegriff “Bürgernotfunk” findet man mittlerweile schon eine Einträge, wie z.B.:
- Hennef Stadt – Bürgernotfunk
- Bürgernotfunk beim DARC – auch der Deutsche Amateur Radio Club hat den Bürgernotfunk entdeckt
Sicher müssen die Konzepte noch an die jeweiligen Gegebeneheiten angepasst und erweitert werden, aber ein Anfang ist schon mal gemacht. Auch Funamateure können hier sicher einige Beitragen, wenn sei denn wollen.
Der Begriff Notfunk vermittelt etwas, was es so in Wirklichkeit nicht gibt. Wer einen Notfall zu Hause hat, braucht nicht unbedingt auf Hilfe zu hoffen wenn er via AFU oder Jedermannfunk einen Notruf absetzt. Warum ist das so? Weder die Polizei noch die Rettungsleitstellen hören diese Frequenze ab. Was natürlich funktionieren könnte, ist die Aufrechterhaltung der Kommunikation von Bürgern untereinander via Funk falls man das Telefonnetz ausfallen sollte.
Notfunk, und das muss tatsächlich immer wieder klargestellt werden, findet nicht im Alltag statt. Wenn die 110 oder 112 funktioniert, dann sind das die Nummern, die es zu benutzen gilt.
Während einer echten Krise (Blackout, oder eine größere Naturkatastrophe), wenn die Notrufe und das öffentliche Telefonnetz ausgefallen sind, kann Notfunk helfen. Aber was genau man unter Notfunk zu verstehen hat, oder wie das dann in so einer Lage funktionieren soll / kann, ist noch nicht wirklich klar. Ansätze gibt es einige, mittlerweile.
Sicher muss aber noch einiges an Aufklärung betrieben und ein funktionsfähiges Konzept entwickelt werden…. Es gibt viel zu tun … 😉
Aus dem Grund versuchen ja manche Kommunen einen sogenannten Bürgerfunk aufzubauen, um genau diese Lücke zu schließen. Die Schnittstelle zwischen BOS und Bürgerfunk ist dann eben der Mensch.